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Ferienzeit = Familienzeit


Oder einfach Ausnahmezustand?

Die Sommerferien stehen vor der Tür. 9 Wochen. Und irgendwo zwischen Strandbad, Ferienbetreuung und „Kann ich noch ein Eis?“ frage ich mich: Wer hat eigentlich gedacht, dass Eltern das schon irgendwie schupfen?

Spoiler: Es war nicht die Person, die Care-Arbeit leistet.


Sonne, Eis, Freiheit, Abenteuer.

Zumindest in der Theorie.

 

In der Realität heißt das oft: "Mamaaaaaaa..." – 67 Mal pro Stunde. "Mir ist langweilig.""Warum muss ich aufräumen, es sind doch Ferien?" Und natürlich: Erwerbsarbeiten. Haushalt. Leben. Alles gleichzeitig.

Ferien sind für viele Eltern – vor allem für Mütter* – ein organisatorisches Meisterstück. Und oft auch ein emotionaler Drahtseilakt: Nicht zu viel Programm – aber bitte keine Langeweile. Nicht zu viel Bildschirm – aber bitte auch mal durchatmen können. Quality Time – aber bitte nicht 24/7 bespaßen.

 

Und hat sich die Politik schon mal überlegt, warum Arbeitnehmer*innen nur 25 Tage Urlaub haben - Kinder aber 69 Tage Ferien (grrrrrrarraraar)!

 

Damit du nicht völlig durchdrehst: Ein paar feministisch entspannte Ferienideen für den Alltag mit Kindern:

 

Das Prinzip „gute genug Ferien“: Nicht jeder Tag muss magisch sein. Langweile gehört zur Kindheit – und zur Erholung.

 

Der „Selbstmach-Kühlschrank“: Getränke, Snacks & Obst griffbereit = weniger „Maaaaamaaaa!“

 

Tagebuch mit den Kids (reicht auch verbal): „Was war heute schön, was war blöd?“ – stärkt Selbstreflexion und gibt Raum für Austausch.

 

Eltern-Auszeit fix einplanen: Auch du brauchst Sommer. Eine Stunde pro Tag (ja, wirklich!), in der du nichts musst.

 

Ferien-Playdates rotieren: Warum nicht mit befreundeten Familien abwechseln – mal 4 Kinder hüten, dafür dann 0. Vielleicht kann auch dein Mann sowas planen!!

 

Ja, ich wollte früher auch: Perfekte Ferien-Momente schaffen. Postkartenidylle. Glitzerlachen. Erinnerungen fürs Leben. Halt so wie man es auf Insta ständig sieht. Und dann war da einmal nur tagelang Regen, dann wieder vollste Hitze und kein Bock auf See, Geschrei, Streiterei, Unzufriedenheit und ein Kind, das beim Wandern nach 4 Minuten nicht mehr konnte.

Und weißt du was? Das war auch okay. Wir dürfen loslassen. Vom Anspruch, alles zu gestalten. Vom Druck, alles zu kontrollieren. Und uns erlauben, die Ferien einfach zu leben – mit allem, was dazu gehört. Ich wiederhole es gerne: Langeweile für die Kinder ist das Beste. :)

 

Was würde sich ändern, wenn du dir selbst weniger vornehmen würdest – und mehr Raum lässt für das, was entsteht?

Was brauchen nicht nur die Kinder – sondern auch DU in diesen Ferien?

Feministin* sein in den Ferien heißt: Nicht nur für alle da zu sein – sondern auch für dich selbst. Weil du wichtig bist. Auch im Ausnahmezustand.

 



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