Teuer ist nicht gleich wertvoll. Wert ist unbezahlbar.
- Sandra Maria Sabitzer
- 13. Nov.
- 2 Min. Lesezeit
Nach dem Equal Pay Day bleibt eine Frage...
Was ist eigentlich mein eigener Wert – jenseits von Geld, Leistung und Anerkennung von außen?
In den letzten Tagen ging es überall um Geld. Um Lohnlücken, gleiche Bezahlung, gleiche Chancen. Und das ist wichtig.Aber ich merke, wie mich eine andere Frage nicht loslässt:
Was ist eigentlich wertvoll?
Ich habe mehr Verantwortung als je zuvor. Ich verdiene mein eigenes Geld. Ich arbeite, sorge, halte, plane, balanciere.Und trotzdem fühlt es sich oft so an, als wäre ich immer im Minus. Nicht auf dem Konto (obwohl dort auch :) – sondern innerlich.
Ich merke, wie schnell ich mich über Leistung definiere. Über das, was ich schaffe, organisiere, durchhalte. Ich rechne in Stunden, Terminen, Ergebnissen. Und vergesse dabei, dass mein Wert nicht in To-Dos gemessen werden kann.
Der feministische Blick:
Wir leben in einer Gesellschaft, die Wert mit Produktivität verwechselt. Was Zeit, Fürsorge oder Präsenz braucht – zählt nicht. Was verkauft, beschleunigt oder Ergebnisse liefert – schon.
Frauen* sind darin besonders gefangen. Weil ihnen beigebracht wurde, ihren Wert aus dem Nutzen für andere zu ziehen. Weil sie gelernt haben, dass „wertvoll sein“ heißt, gebraucht zu werden.
Aber Wert hat nichts mit Verfügbarkeit zu tun. Und nichts mit Geld. Er entsteht dort, wo wir Menschen nicht in Zahlen übersetzen. Wo wir Raum geben, ohne zu rechnen. Wo wir halten, ohne etwas dafür zu erwarten.
Ich glaube, wir brauchen ein neues Verständnis von Wert. Eines, das nicht auf Preis, sondern auf Präsenz baut. Eines, das sagt: Ich bin wertvoll, auch wenn ich heute nichts geschafft habe.

Ich bin genug, auch wenn ich nicht produktiv war. Ich bin nicht teuer – ich bin unbezahlbar.
Vielleicht sollten wir weniger verdienen wollen – und mehr wert sein dürfen.
Hmmm.... ich freu mich über eure Rückmeldungen!
LG
Sandra

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